In mennonitischen Gemeinden ist es üblich, dass Laien predigen. Nach dem Glaubensverständnis der Täufer und Täuferinnen des 16. Jahrhunderts stellt die Bibel die einzige bindende Schrift für das Leben und die Verkündigung dar. Darauf gründend werden alle Gemeindemitglieder als mündige Christen und Christinnen verstanden, die eigenverantwortlich lernen sollen, die biblische Botschaft zu verstehen und mit ihr verantwortlich umzugehen.
Die ehrenamtlichen Prediger und Predigerinnen treffen sich vierteljährlich auf Predigtseminaren, bei denen haupt- und ehrenamtliche Predigerinnen und Prediger aus mehreren norddeutschen Gemeinden sich theologisch fortbilden und über aktuelle Fragen der Gemeindearbeit sprechen. Die Schwerpunkte dieser Wochenenden werden gemeinsam festgelegt und von allen Teilnehmenden vorbereitet.
Die Gemeinde kann die Laienpredigenden ordinieren, indem die Gemeindeversammlung der entsprechenden Person das Vertrauen ausspricht und sie für sieben Jahre wählt. Durch eine Bestätigung in der Gemeindeversammlung verlängert sich die Amtszeit um jeweils sieben Jahre.
Ordinierte Laienprediger und Laienpredigerinnen sind befugt, das Abendmahl auszuteilen sowie Taufen, Trauungen oder Beerdigungen vorzunehmen.
Der Predigtdienst durch Laien aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen sowie Lebensumfeldern wird als Bereicherung des Gemeindelebens empfunden.